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第一次世界大戰—20世紀的原始災難

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發表於 2008-11-13 23:06:40 | 顯示全部樓層 |閱讀模式
一戰—20世紀的原始災難

德國之聲中文網  2008.11.12

11月11日是第一次世界大戰結束90周年紀念日。歷史學家們將這場戰爭稱之為"20世紀的原始災難"。然而,這一歷史性的日子在德國幾乎已被人淡忘,因為第二次世界大戰的硝煙深刻地留在了老一代德國人的記憶深處。

歐洲大家庭各成員國愈發緊密地團結在一起,然而直到今天,反思歷史的視角卻各不相同。尤其在對1918年11月11日第一次世界大戰的紀念日的看法上,這一天對整個歐洲史來說都具有重要意義:法國、比利時和波蘭等紛紛舉行盛大,高規格的紀念活動。德國與奧地利則相反,這一天幾乎已完全從公眾輿論中消失。

戰勝國舉行歡慶活動,戰敗國則不然-這樣的解釋未免過於簡單。事實是,德國和奧地利居民對第二次世界大戰的深刻記憶使第一次世界大戰遭人淡忘。不僅是因為兩次大戰間有限的時間間隔,而是這場戰爭給德國帶來的災難令人觸目驚心,對德國普通居民來說也是一樣。法國和比利時也在第一次世界大戰中積累了同樣的經驗。所以在這場大規模的血腥殺戮結束的90年後的今天,人們依舊記憶猶新。

遺忘或是簡單歸結於大戰的結束都不足以體現1918年11月11日的歷史意義。因為第一次世界大戰的停火並不僅僅意味著一場前所未有的戰爭的結束,而在歐洲歷史上成為一個積極意義的日子。第一次世界大戰的結束是災難性的,因為它本身就孕育著另一場災難的開始。

簽署停火協議的不是軍方代表,而是德國領土上初建的民主機制的一位代表,從一開始就使其喪失了應有的信譽。這一由1918年11月停火狀態發展而來的凡爾賽和平條約完全不符合在歐洲創建永久和平秩序的既定目標,而是遵循了勝者為王的邏輯。希特勒的上台首先應歸公於"洗刷凡爾賽恥辱"的口號。盡管整整一代人在前線浴血奮戰,死傷無數,但德國則依舊主張再次開戰,從而修正第一次世界大戰的結果。沒有第一次世界大戰的結束,就不會有第二次世界大戰。

在巴黎郊外與解體後的奧匈帝國和奧斯曼帝國後續國家簽署的和平條約也蘊含著新的危機。根本不顧及民族結構而成立的國家被迫劃分了各自的邊境線,直到今天,無論東歐還是在中東地區均未能實現永久和平,恰恰相反它多次引發新的戰事。所以歷史學家將第一次世界大戰稱為"20世紀的原始災難"。

人們可以從第一次世界大戰中汲取雙重教訓。其一,和平條約必須尊重戰敗國的尊嚴,否則將產生許多災難性的後果,卻唯獨不能創建和平。其二,每一個蔑視民族自決權的舉動都會引發新的危機。自1918年11月11日以後的90年中,上述兩點已多次被證實。

Was uns der Erste Weltkrieg noch heute lehrt

Vor 90 Jahren ging der Erste Weltkrieg zuende. Das historische Datum wird in Deutschland nur am Rande wahrgenommen. Die Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs überlagern die kollektive Erinnerung daran. Das ist ein Fehler.

Die Staaten der Europäischen Union wachsen immer enger zusammen - doch der Blick zurück auf historische Ereignisse ist bis heute geprägt von einer jeweils nationalen Perspektive. Das wird besonders deutlich beim Gedenken an den 11. November 1918, dem Ende des Ersten Weltkriegs, einem Schlüsseldatum für die Geschichte des gesamten Kontinents.

Es gibt umfassende und hochrangig besetzte Gedenkfeiern in Frankreich, Belgien und Polen. In Deutschland und Österreich dagegen ist der Tag aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden.

Siege feiert man, Niederlagen nicht - diese Erklärung greift zu kurz. Tatsache ist, dass die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in Deutschland und Österreich die an den Ersten nahezu vollständig überlagert hat. Nicht nur wegen des geringeren zeitlichen Abstands, als vielmehr wegen der traumatischen Erfahrung des Krieges im eigenen Land mit all seinen Schrecken auch für die Zivilbevölkerung. Genau diese Erfahrung haben Franzosen und Belgier im Ersten Weltkrieg gemacht - und deswegen ist die Erinnerung daran auch 90 Jahre nach dem Ende des großen Mordens noch so präsent.

Ein fataler Friede

Beides - das Vergessen genauso wie die Reduktion allein auf das Ende des "großen Krieges" - wird der historischen Bedeutung des 11. November 1918 nicht gerecht. Denn der Waffenstillstand im Ersten Weltkrieg war eben nicht nur das Ende eines bis zu diesem Zeitpunkt beispiellosen Krieges und damit ein positives Datum in der Geschichte Europas. Nein - dieses Ende des Krieges war fatal, weil es bereits den Keim der nachfolgenden Katastrophen in sich trug.

Dass nicht Militärs den Waffenstillstand unterzeichneten, sondern ein Repräsentant der gerade entstehenden ersten Demokratie auf deutschem Boden, diskreditierte diesen von Anfang an. Und der aus dem Waffenstillstand vom November 1918 resultierende Friedensvertrag von Versailles entsprach nicht dem eigentlich notwendigen Ziel, eine dauerhafte Friedensordnung in Europa zu schaffen, sondern folgte der Logik eines Siegfriedens.

Hitler verdankte seinen Aufstieg vor allem der Parole, die "Schmach von Versailles" zu tilgen. Trotz der traumatischen Front-Erlebnisse einer gesamten Generation blieb in Deutschland die Idee populär, die Ergebnisse dieses Krieges in einem neuen Waffengang zu revidieren. Und so ist der Zweite Weltkrieg ohne dieses Ende des Ersten nicht denkbar.

"Ur-Katastrophe des 20. Jahrhunderts"

Auch die anderen, in Pariser Vororten geschlossenen Friedensverträge mit den Nachfolgestaaten der zerfallenen Großmächte Österreich-Ungarn und Osmanisches Reich enthielten Potenzial für neue Konflikte. Willkürlich gezogene Grenzen neuer Staaten, die auf ethnische Bevölkerungsstrukturen keine Rücksicht nahmen, haben weder Südosteuropa noch den Nahen Osten bis heute wirklich dauerhaft befriedet, waren vielmehr Auslöser weiterer Kriege. Historiker bezeichnen den Ersten Weltkrieg deswegen als die "Ur-Katastrophe des 20. Jahrhunderts".

Und so ist die historische Lehre aus dem Ende des Ersten Weltkriegs eine doppelte. Erstens: Ein Friedensvertrag muss immer auch die Würde der Unterlegenen achten, sonst schafft er vieles - aber keinen Frieden. Zweitens: Jede Missachtung des Selbstbestimmungsrechtes der Völker erzeugt immer neue Konflikte. Die 90 Jahre seit dem 11. November 1918 haben beides mehrfach unter Beweis gestellt.

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